Junioren Schweizermeisterschaft 2022

21. Mai: Der erste Wettbewerbstag

Der offizielle Start der Junioren Schweizer Meisterschaft im Birrfeld bildete das Eröffnungsbriefing um 09:30 im RM & JSM Dorf der ansässigen Fluggruppen. Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon die Flieger montiert und bei den besonders motivierten Pilotinnen und Piloten auch mit Wasser befüllt.

Die ersten Teilnehmenden der Junioren fanden sich jedoch bereits schon am Vortag ein und überlebten schon das erste nächtliche Gewitter im Zelt.

 

Der Tag zeichnete sich zuerst als durchzogen, jedoch sollte sich das Wetter auf den Mittag hin verbessern und die ausgeschriebene Task möglich machen. Als erste Herausforderung wurde eine AAT Task von 3 Stunden ausgeschrieben mit den Wendepunkten von 1. Balsthal, 2. Fricktal-Schupfart und 3. Musbach im Schwarzwald.

Nachdem das ganze Grid aufgestellt und komprimiert wurde, startete der Schleppbetrieb um 1300. Geschleppt wurde die Juniorenklasse an die Gisliflue, wo dann die Startlinie um 1405 geöffnet wurde. Es stellte sich zu dieser Zeit jedoch heraus, dass das Wetter sich anspruchsvoller gestaltete als angenommen. Mit Nordwindkomponente machte sich der Einstieg in den Jura sehr schwierig. Einige der Teilnehmenden wagten sich somit über das Mittelland an den ersten Wendepunkt und danach Richtung Fricktal-Schupfart.

 

Auf dem ersten Leg gab es somit auch schon die ersten „Opfer“, welche einer Aussenlandung nicht ausweichen konnten und sich gekonnt in einen Acker setzten.

 

Berichterstattung: Timm Bachmann

Das Fazit zum Tage: Die Aufgabe konnte leider niemand beenden und trotz etlichen Aussenlandungen konnte der Flugtag sicher durchgeführt werden.


22. Mai: Keine Tasks

Aufgrund der abdeckenden hohen und mittelhohen Bewölkung wurden heute für beide Klassen keine Tasks ausgeschrieben. Die Zeit wurde genutzt, um Flugzeuge zu waschen und das Wochenende auf der Clubterrasse gemütlich ausklingen zu lassen.


26. Mai: Die Meisterschaft geht weiter

Das Wetter sah vielversprechend aus, ganz besonders auch das Mittelland. So wurde sowohl für die RM wie auch die JSM ein Racing Task im Mitteland ausgeschrieben . Für die JSM war der erste Wendepunkt in Kirchfeld (BE), der Zweite in Hallwil und der Letzte in Gerlafingen – und dann so schnell wie möglich über die Ziellinie! Das klappte für die Schnellen wunderbar, doch für die etwas Langsameren hielt das Wetter ein wunderbar blaues Loch bereit. Einige von uns (darunter ich) hatten in dem blauen Loch schwer zu kämpfen. Schliesslich kam ich dadurch in den Genuss meiner ersten Aussenlandung! Ich wählte ein Feld direkt neben einem Bauerhof, um die Erreichbarkeit mit dem Anhänger zu gewährleisten. Auf dem Bauernhof lebten sehr nette Leute die sehr interessiert an meinem Flieger waren, fast genauso sehr wie ich an ihren Baby Katzen ;). Andere waren zwar zwischenzeitlich nur noch auf 1000m über Meer, haben es trotzdem noch hingekriegt 11 Minuten zu schnell nach Hause zu kommen um 1000
Punkte zu erreichen. Der verdiente Sieger des Tages war Nico Jägli der den NachwuchspilotInnen zu Beginn
des Fluges noch hilfreiche Tipps gegeben hat, welche er selbst auch befolgt und was wir definitiv auch
hätten versuchen tun müssen!

Berichterstattung: Miriam Moser

 


27. Mai: Kein einfacher Tag

Um 10:00 Uhr fand das Briefing statt. Wie an jedem Tag waren sich die verschiedenen Meteo-Apps nicht einig wie gut sich das Wetter über den Tag entwickeln wird. Anzunehmen war, dass der Nordwind deutlich zunehmen würde und die Thermik mässig bis gut wäre, was sich im Verlauf des Tages allerdings als optimistisch bewies.

Die Aufgabe bestand aus einem Jura/Mittelland Jo-Jo (AAT). Die Aufgabenzeit waren 2 Stunden und die Mitteldistanz betrug fast 185km.

Nach dem wir im Grid auf den ersten Start gewartet haben, frischte der Nordwind etwas auf. Pünktlich um 13:00 Uhr konnte der erste in die Luft gezogen werden. Nach dem Klinken merkte ich, dass der Wind in der Luft sehr gut spürbar war und die Thermik war dementsprechend zerrissen. Zusammen mit dem Pulk konnte ich einige Meter steigen. Die Basis war bis zu diesem Zeitpunkt noch etwas tief. Auf ca. 1100m entschied ich mich auf den Weg zu machen um einen besseren Schlauch zu finden – leider ohne Erfolg. Wenige Minuten später meldete ich mich im Abkreisraum und bereitete mich auf die Landung im Birrfeld vor. Am Boden ausgerollt wusste ich, dass der Tag nicht einfach werden wird. Ich entschloss mich an diesem Tag nicht ein zweites Mal zu Starten da der Wind sehr stark war. Zusammen mit Rami und Alex, die an diesem Tag kein drittes Mal Starten wollten, machten wir uns auf den Weg zu einem kühlenden Coupe und verfolgten unsere Kollegen live vom Boden aus mit. Und was gibt es schliesslich besseres als ein Coupe im Restaurant?

Als die ersten vom Task den Weg zurück suchten, schaffte es der ein oder andere nicht auf den Flugplatz Birrfeld. Da wir nun nach dem Coupe gestärkt waren, konnten wir unsere Kammeraden auf den Feldern zusammensammeln.

Berichterstattung: Emanuel Strub


28. Mai: Ab in den Jura!

In der Nacht auf Samstag ist die schwache Kaltfront durchgezogen und die vielversprechenden Prognosen lockten die Pilotinnen und Piloten schon früh morgens zu ihren Flugzeugen um diese ordentlich mit Wasser aufzuballastieren. Schon vor dem Briefing entwickelten sich erste Cumuli am Himmel und voller Vorfreude begaben wir uns ans Briefing. Dort hatte der Meteorologe dann einen ersten Dämpfer bereit, welcher uns in Form von hohen Wolkenfeldern zwischen 14 und 16 Uhr heimsuchen sollte, also exakt während unserem Wettbewerbszeitfenster. Aufgrund dieser Wettertechnischen Herausforderung wurden wir mit einer 2.45h AAT mit grossem Wendekreis um den Chasseron beglückt. Im Grunde eine simple Aufgabe: Ein Zielrückkehrflug von minimal 2:45h mit hohem Schnitt, kann ja wohl nicht so schwierig sein.

Um 12 Uhr gings in die Luft und bereits die erste Thermik am Chestenberg ging mit 2.5m/s sodass bei einigen Piloten sogleich die Frage aufkam, ob sie nicht doch zu wenig Wasser geladen hatten. Doch bereits vor Startlinieneröffnung machten sich erste Vorboten der hohen Wolken bemerkbar und so blieben heute auch grössere taktische Spielchen beim Abflug aus.Die gesamte Klasse startete relativ geschlossen, wählte aber schon bald unterschiedliche Flugwege. Schlussendlich fanden sich die meisten in der Region Grenchen wieder und alle in der Hoffnung, da endlich wieder richtig hochzukommen, um aus dem Mittelland in den Jura zu queren.

Mittlerweile waren die prognostizierten Cirren voll über das Fluggebiet gezogen und dämpften die anfänglich noch starken Steigwerte. Daher gelang dies leider nicht allen und so wurde es für mehrere Junioren ein Samstagsausflug nach Grenchen. Diejenigen die die erste Jurakrete überfliegen konnten durften mit Nordwindunterstützung im Hangflug weiter nach Westen fliegen. Aufgrund der Tatsache, dass es nur einen Wendekreis gab, wollte keiner zu früh wenden und entschieden sich noch etwas weiter in Richtung Wendekreiszentrum zu fliegen.Der Rückflug gestaltete sich noch etwas zäher als befürchtet und so mussten einige bis wenige Kilometer vor dem Zielkreis zittern, ob es überhaupt noch reichen würde, die Aufgabe erfolgreich zu beenden. Glücklicherweise gelang es rund der Hälfte der Teilnehmer die Aufgabe erfolgreich zu beenden. Und all diejenigen, welche nicht so weit kamen, konnten allesamt sicher auf einem Flugplatz oder einem Feld landen.

So konnten wir am Abend verdientermassen gemeinsam den Abend ausklingen lassen, die Erlebnisse besprechen, gemeinsam Lehren ziehen und uns auf den letzten Wettbewerbstag vorbereiten.

Berichterstattung: Yves Schnetzer


29. Mai: Der letzte Wettbewerbstag

Nach tollen Strecken und interessanten Aufgaben versprach der letzte Tag relativ gute Bedingungen im Plateaujura. Die Organisatoren entschieden sich für einen eineinhalbstündigen Task, bei dem die Teilnehmer zwischen Mittelland und Jura wählen konnten.

Morgens war es im Birrfeld recht sonnig. Später, in der Ferne über Deutschland, sorgt ein heftiger Regenschauer für einen starken Seitenwind, so dass die mit Wasser gefüllten Segelflugzeuge nicht starten konnten. Die Pistenrichtung musste gewechselt werden und so konnte erst mit großer Verspätung. Einmal in der Luft, war die Thermik schwach und die Pulks konnten sich kaum halten. Schliesslich wurde der Tag neutralisiert.
Am Abend folgten die Abschlusszeremonie des Wettbewerbs und Preisverleihungen.Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer!

Berichterstattung: Raphaël Pahud


Die neuen Junioren-Schweizermeister sind gekürt!


v.l.n.r. Matteo Merk, Nico Jägli und Fabian Durrer

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