Das Flugzeug
Da ich im Frühjahr mit Simon Gantner vereinbart hatte, dass er den Discus-2b (B2) für die Teilnahme am Klippeneck gebrauchen kann, konnte ich nicht mit diesem nach Mariazell fahren, da sich die Wettbewerbe um zwei Tage überschnitten. An dieser Stelle vielen Dank an Ruedi Gysin, dass ich so spontan und ohne weiteres deine wunderschöne std. Libelle ausleihen durfte! Da ich nicht viel Erfahrung auf dem Flugzeug hatte, machte ich mich schon ein paar Tage vor dem Wettbewerbsbeginn auf die Reise nach Mariazell. Mike war mit seinem Discus-2 schon eine Woche früher abgereist und hatte schon einige Trainingsflüge absolviert.
Alles Bereit
Nachdem ich alle Sachen gepackt und mich mit dem Oudie vertraut gemacht hatte, startete ich die langen Reise nach Mariazell. In Scheibs, 50km nördlich von Mariazell, wurde ich dann schon von der Familie Kirchberger und Mike empfangen, wo wir dann gemütlich Grillierten. Auch an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an die Familie Kirchberger für die super Gastfreundschaft! Am nächsten Tag gings dann nach Mariazell…
Schöne Trainigsflüge
Der Flugplatz Mariazell ist als absoluter frühstarter Ausgangspunkt für lange Streckenflüge bekannt. Beim ersten Flug wagte ich mich noch nicht richtig vom Platz weg zu fliegen, sondern betrachtete die anspruchsvolle Region vorsichtig von oben. Für den zweiten Tag war deutlich besseres Wetter vorhergesagt. So hatte ich eine Aufgabe bis an den Gerloss im Rechner, was vielleicht ein wenig ehrgeizig war, aber immerhin bis nach Zell am See hat es gereicht. Bestimmt einen der besseren Tage von diesem Urlaub. Der letzte Traingistag war geprägt von einer Südföhnwelle nördlich vom Hochschwab. Mit dem Flugzeug war ich nun mehr oder weniger vertraut und auch im Gebiet kannte ich mich nun ein wenig aus.
Wir sind die Segelflieger…
…und wir kommen wieder. Der erste Tag war prompt aufgrund des schlechten Wetters neutralisiert. Den Tag verbrachten wir damit die Aussenlandefelder in der Region zu begutachten, was doch teilweise sehr interessant war. Wie zum Beispiel auch die Begrüssung bei den Landbesitzern… ;)
Wie die Rakete in den Keller
Die Aufgabe für den ersten Wertungstag war eine AAT Aufgabe mit einer Mindestzeit von 3h. Der grösste Teil des Feldes entschied sich relativ früh abzufliegen. Da das Wetter gegen den Abend hin abtrocknend war, was meistens mit einer ansteigenden Basis verbunden ist, beschloss ich mich ein wenig später abzufliegen. Den ganzen Pulk hatte ich dann relativ schnell wieder eingeholt, und zum Teil auch überholt. Den gesamten Flug kam ich mir vor, als würde ich in einer Rakete sitzen, bis ich mich nach einer der letzten grossen Talquerungen beim Mariazellerbecken in den Keller verabschiedete und mehrmals dort ausgraben musste. Relativ spät und mit schwacher Thermik konnte ich dann die Aufgabe beenden. Den Tag entschied Mike Hürlimann für sich. Ich musste mich mit dem 4. Platz begnügen…
Fliegerweitwurf für fortgeschrittenen
Da die Prognose für die nächsten paar Tage war nicht sehr berauschend, weshalb die Wettbewerbsleitung alles versuchte um drei gültige Wertungstage zustande zu bringen. Dabei entstand eine Aufgabe, die ich so bis jetzt auch noch nie gesehen habe. Der Endpunkt der Aufgabe war auf einen anderen Flugplatz gelegt, womit die Landung in Mariazell nicht möglich war. Der Tag wurde dann schlussendlich neutralisiert, da die Bedingungen doch ein wenig zu wünschen übrig liessen.
Anhängerrally nach Krems
Da auch an diesem Tag kein Wertungstag in Mariazell möglich war, beschloss die Wettbewerbsleitung mit dem gesamten Feld nach Krems zu fahren und dort von dem Rückseitenwetter der durchgezogenen Front zu profitieren. Als wir Krems erreichten war der Himmel schon übersäht von flachen Cumuli. Da von der Ausschreibung her das Wettbewerbsgebiet mit der Österreichischen Staatsgrenze begrenzt war, wurde eine relativ kleine Aufgabe gewählt, die jedoch sehr hohe Schnitte zuliess. Mike hatte mit dem Discus-2b ein 116er Schnitt, und ich mit der Libelle einen 106er. Diese Schnitte waren vor allem möglich da man sehr viel mit tragenden Linien fliegen konnte. Ein Tag welcher den Aufwand ausbezahlt hat.
In der Skyguide Funktion
Für den zweitletzten Wertungstag waren sehr gute Bedingungen vorausgesagt. Als ich dann am Morgen zum Fenster raus schaute, war ich ein wenig enttäuscht, da die Wolken sehr weit runter hingen. Aus diesem Grund wurde die Aufgabe dann auch nicht entlang der Rennstrecken gelegt, sondern zuerst nach Osten, dann nach Norden von dort entlang der Voralpen wider in den Westen und dann wider den Einstieg in die Alpen und heim nach Mariazell. Dieser Flug brachte vor allem zwei schwierige Stellen mit sich. Die eine war schon von zu Beginn weg klar, dass das nicht einfach sein wird. Der Einstieg wieder ins hohe Gelände brauchte ein wenig Geduld und man musste hoch bleiben. Der zweite Knackpunkt des Fluges war der Schenkel entlang der Voralpen, da die Steigwerte und die dichte an Aufwinden nach liessen. Genau hier hatte auch Jakob seine Mühe, konnte sich aber noch einmal tief ausgraben. Als ich nach dem Zielkreis gleich wieder mit 3m/s gestiegen bin, dachte ich, ich fliege noch ein wenig solange es geht. Auf die Bitte von Heimo habe ich dann aber noch den Jakob die letzten paar Kilometer um die Aufgabe geführt, so dass er seine erste Aufgabe beenden konnte. Der Tag entschied dann wieder mal Mike für sich und baute seine Führung noch ein wenig aus. Am Abend kamen dann noch Wolfang Janowitsch und Herbert Pirker im Arcus vorbei.
15:00 Day cancelled
Auch am letzten Tag war ich ein wenig überrascht, als ich zum Fenster raus schaute. Es wehte ein starker Südwind. Nachdem die Aufgabe beim Briefing erklärt, gab uns Herbert Pirker noch den einen oder andern Tipp, wie man die Aufgabe mit dem Südwind fliegen könnte oder eben auch nicht. Um etwa 12:00 hatten wir die Flieger an den Start gestellt und der Arcus M mit dem Wolfgang und Herbert ist schon gestartet um das Wetter zu testen. Leider mussten sie nach mehreren Versuchen abbrechen und starteten den Motor um wider nach Wiener Neustatt zu fliegen. Danach wurde neutralisiert und die Siegerehrung gefeiert.