Vom 15.04 bis 22.04 fand der 39. Internationale Segelflug Wettbewerb in Hockenheim statt. Da ich durch meine letztjährige militärische Abwesenheit dieses Jahr Nachholbedarf habe, entschied ich mich auch die drei Trainingstage vor dem Wettbewerb vom Mittwoch bis Freitag zu nutzen.
Nach einer gemütlichen Anreise am Dienstagabend 11.04. stand zuerst Zelt aufbauen auf dem Programm. Danach machten mein Helfer und ich eine erste Erkundungstour in Hockenheim. Am Mittwochnachmittag konnte ich zwei kurze Trainingsflüge als Systemcheck absolvieren. Am Donnerstag machten wir einen Shopping-Ausflug nach Frankfurt am Main. Der Freitag war dann schon besser und es reichte für einen drei stündigen Erkundungsflug um Hockenheim.
Pünktlich auf den Beginn am Samstag erreichte uns die brutal labile Polarluft. Nachdem der Samstag noch neutralisiert wurde, ging es am Ostersonntag los. 30 Sekunden Sonneneinstrahlung wechselten sich mit 5 Minuten Regen bzw. Schnee ab. Trotzdem konnte man zur richtigen Zeit am richtigen Ort zum Teil bei 8/8 Bewölkung 4m/s Aufwinde finden. Nach einem taktischen Fehler musste ich leider auf dem Flugplatz Bruchsal landen. Der Ostermontag wurde erneut neutralisiert und das kalte Zelt gegen die warme Sauna getauscht. Am Dienstag herrschten nochmals gleiche Bedingungen wie am Sonntag. Wer zur falschen Zeit tief war und dann auch noch einem Schauer ausweichen musste, war am Boden. Ich landete auf dem Flugplatz Weinheim. Ab Mittwoch wurde das Wetter langsam besser. Die Aufgabe stand zwar immer noch unter dem Deckmantel «Schauerslalom». Leider stand der letzte Schenkel, als ich dort war, im Regen. Ich landete auf dem Flugplatz Mosbach. Der Donnerstag war schon lange als bester Tag prognostiziert worden, was er dann tatsächlich auch war. Leider war die Aufgabe für die Standard Flieger sehr gross. Es war kein Kampf Flugzeug gegen Flugzeug, sondern Flugzeug gegen die Zeit. Es war über den ganzen Flug unklar, ob ich die 530km vor Thermikende nach Hause bringe. Leider fehlten mir 50km. Diesmal reichte es auch nicht mehr auf einen Flugplatz. Ich landete nach 7h fliegen in Ellhofen in einem Acker. Der Freitag war dann mehrheitlich blau, bevor die nächste Front kam. Ich war ehrlich gesagt nicht mehr wirklich auf der Höhe und hatte Mühe die Aufwinde im Blauen zu finden und zentrieren. Eine Landung auf dem Flugplatz Michelstadt beendete meinen Wettbewerb. Der letzte Tag am Samstag wurde bereits im Voraus wegen dem schlechten Wetter neutralisiert. So fand am Freitagabend das Abschlussessen mit anschliessender Rangverkündigung statt, damit am Samstagmorgen alle ihre Heimfahrt antreten konnten.
Fazit:
Aufgrund der geringen Teilnehmer Zahl wurden die Standard und 15m Flieger in die 18m klasse integriert. Wir mit den «kleinen» Fliegern mussten leider feststellen, dass über die ganze Woche die Aufgaben auf die 18m Flieger ausgelegt waren. So nützt einem auch der bessere Index nichts, wenn man nicht nach Hause kommt. Für mich war es trotzdem ein schöner und lehrreicher aber ar*** kalter Wettbewerb. Von Blauthermik über 8/8 Bewölkung war alles dabei. Eine Woche lang unter der 0° Grenze zu fliegen war anstrengend. Trotz den fünf Aussenlandungen hat es grossen Spass gemacht, so die noch junge Saison zu lancieren.
Aufgaben und Resultate unter:
http://www.strepla.de/scs/public/overview.aspx?cID=403
Jonas Pitschen, Z2